Gemeindechronik
Nehmen Sie Teil an einem kleinen geschichtlichen Überblick der Gemeinde
Entstehung der Gemeinde Bad Feilnbach
Die Gemeinde Bad Feilnbach ist im Zuge der Gemeindegebietsreform in den Jahren 1972 und 1978 aus den ursprünglichen Gemeinden Feilnbach, Wiechs, Au bei Bad Aibling, Dettendorf und Litzldorf entstanden. Die einzelnen Siedlungen sind zum Teil schon zur Römerzeit entstanden, urkundlich erwähnt wird Feilnbach erstmals im Jahr 980 als "Fulinpah", was sich von "fauler Bach", ableitet und ein träges oder langsam dahin fließendes Gewässer bezeichnet.
Im Gegensatz dazu steht der "jähe Bach", der heutige Jenbach, der wild und ungestüm fließt und dem auch ein Ort seinen Namen verdankt. Das Gebiet dieser flächenmäßig viertgrößten Gemeinde im Landkreis Rosenheim mit 5800 ha reicht von den Vorbergen des Wendelsteinmassivs weit in das Filz- und Moorgebiet des Rosenheimer Beckens hinein.
Bad Feilnbach - der Kurort
Reichhaltige Moorvorkommen waren seit 1900 Grundlage für einen kontinuierlichen Ausbau von Kureinrichtungen. Die anerkannten Heilerfolge des "schwarzen Goldes" bei den verschiedensten Leiden bewirkten die Entwicklung zu einer bekannten Kur- und Fremdenverkehrsgemeinde, die bereits im Jahr 1973 zum "Bad" erhoben wurde.
Bad Feilnbachs hoher Freizeit- und Erholungswert
Durch die gravierenden Einschnitte im Bereich des Gesundheitswesens in den letzten Jahren hat der Wirtschaftszweig "Kur" zwar inzwischen erheblich an wirtschaftlicher Bedeutung verloren; die intakte ländliche Struktur, die herrliche Voralpenlandschaft mit seinen vielfältigen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung bieten aber die besten Voraussetzungen für einen aktiven und gesunden Urlaub.
Zwei Freischwimmbäder, eines davon beheizt, Hotel-Hallenbäder, mehrere Spiel-, Sport- und Tennisplätze, Minigolfplatz, Stockschützenhalle, ein weit verzweigtes Wanderwegenetz, gut ausgebaute Radwege, Langlaufloipen, Naturpark und die unmittelbare Nähe zu den Bergen und den ausgebauten Skigebieten bieten dem Urlaubsgast individuelle Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.
Landwirtschaft und Apfelmarkt
Die vielen landwirtschaftlichen Klein- und Mittelbetriebe, im Haupt- oder Nebenerwerb geführt, erzeugen hauptsächlich Milch und Milchprodukte; daneben stellt die Vermietung von Ferienwohnungen und der Obstanbau eine nicht unbedeutende Nebeneinnahme vieler Landwirte dar.
Die rund 25.000 Bäume im Streuobstanbau prägen und pflegen die wertvolle Kulturlandschaft. Nicht umsonst ist der jährlich im Oktober durchgeführte Apfelmarkt inzwischen weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt und Publikumsmagnet Nr. 1 in der Gemeinde.
Kunst und Kultur
Berühmte Künstler der Gemeinde sind unter anderem die Baumeister der Hausstätter und Dientzenhofer, die hier geboren und aufgewachsen sind, die Maler Wilhelm Leibl und Johann Sperl wirkten mehrere Jahre in Kutterling.
Übrigens: Eine der ersten elektrifizierte Eisenbahnen in Bayern verkehrte zwischen Bad Aibling und (damals noch) Feilenbach. Eingeweiht wurde die Strecke feierlich am 29. Mai 1897, sie trug erheblich zum wirtschaftlichen Aufschwung der anliegenden Gemeinden bei. Knapp 80 Jahre später im September 1973, stellte die Bundesbahn den Betrieb auf der Strecke aus wirtschaftlichen Gründen ein. Die Bürgermeister versuchten zwar, die Einstellung zu verhindern, konnten aber nur erreichen, dass eine Buslinie zwischen Bad Aibling und Bad Feilnbach eingerichtet wurde. Als die Grundstücke, auf denen der Bahndamm errichtet war, zur Disposition standen, bewiesen die Verantwortlichen eine vorausschauende Politik. Die Grundstücke wurden nicht einfach "versilbert"; es wurde teilweise ein Radweg darauf errichtet, der jetzt die Ortschaften abseits der Hauptverkehrsstraßen verbindet und sich inzwischen größter Beliebtheit bei Einheimischen und Gästen erfreut.